Die dunkle Seite des Erfolgs: Warum manche Männer auf dem Weg nach oben scheitern

By Gentlemanguide

Erfolg und Führungspositionen sind für viele Männer erstrebenswerte Ziele auf ihrer Karriereleiter. Doch der Weg nach oben ist oft mit Hindernissen gepflastert, die nicht selten zum Scheitern führen. Studien belegen, dass bis zu 70% des Mitarbeiterengagements auf den Führungsstil zurückzuführen sind. Schlechte Führung durch einen CEO eines Fortune-500-Unternehmens kann einen erheblichen Teil des Jahresumsatzes kosten. Doch was sind die Gründe für den Misserfolg von Männern in ihrer Karriere?

Einer der Hauptgründe für das Scheitern von Männern auf dem Weg nach oben sind berufliche Hindernisse. Dazu gehören unter anderem eine unzureichende Fehlerkultur, mangelnde Selbstreflexion und eine überhöhte Risikobereitschaft. In einer Studie, die den Umgang mit Fehlern in 61 Ländern analysierte, belegte Deutschland den vorletzten Platz, knapp vor Singapur. Dies deutet auf eine fehlende vernünftige Fehlerkultur hin.

Ein weiterer Faktor sind männliche Karrierehürden, die sich aus geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen und Erwartungen ergeben. Männer neigen dazu, Erfolge ihren eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben und Misserfolge als situationsbedingt zu sehen. Diese Einstellung kann zu einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und einer mangelnden Lernbereitschaft führen.

Schließlich spielen auch persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen eine Rolle bei den Gründen für den männlichen Karrierestillstand. Dazu gehören unter anderem Perfektionismus, die Unfähigkeit Niederlagen zu akzeptieren und ein übersteigertes Konkurrenzdenken. Diese Faktoren können zu einem unangemessenen Umgang mit Misserfolgen führen und das berufliche Fortkommen behindern.

Die Begriffe „Führung“ und „Skandal“ – ein häufiges Paar

Unternehmensskandale sind in aller Regel auch Führungsskandale. Das bedeutet, dass Führungskräfte, meist in gehobener oder höchster Position, moralisch und in seltenen Fällen auch juristisch dafür verantwortlich sind. Da Unternehmens- bzw. Führungsskandale inzwischen ein mitunter schwer erträgliches Ausmaß angenommen haben, ist es kaum verwunderlich, dass sich auch die Führungsforschung zunehmend mit dieser Problematik auseinandersetzt.

Männer sehen sich im Beruf oft mit geschlechtsspezifischen Karrierehindernissen konfrontiert. Diese Barrieren können ihre Aufstiegschancen beeinträchtigen und stellen somit eine erhebliche Herausforderung dar. Untersuchungen zeigen, dass männliche Führungskräfte häufiger in Skandale verwickelt sind als ihre weiblichen Kollegen. Dies wirft die Frage auf, ob es einen Zusammenhang zwischen den Herausforderungen von Männern im Beruf und der Anfälligkeit für ethisch fragwürdiges Verhalten gibt.

Ursachen von Führungsskandalen

Führungsskandale können verschiedene Ursachen haben. Oft spielen persönliche Faktoren wie Gier, Machtstreben oder mangelnde Integrität eine Rolle. Aber auch strukturelle Probleme wie unzureichende Kontrollmechanismen oder eine toxische Unternehmenskultur können dazu beitragen. Männer sehen sich im Arbeitsumfeld oft mit spezifischen Erwartungen und Rollenbildern konfrontiert, die den Druck erhöhen können, um jeden Preis erfolgreich zu sein. Dies kann dazu führen, dass ethische Grundsätze vernachlässigt werden.

Ethisch verfehltes Führungshandeln und Hybris

Ein häufiges Merkmal von Führungsskandalen ist ethisch verfehltes Handeln. Dazu gehören beispielsweise Korruption, Betrug oder die Missachtung von Gesetzen und Regeln. Oft geht damit eine Form von Hybris einher – eine übersteigerte Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung. Betroffene Führungskräfte glauben, über dem Gesetz zu stehen und verlieren den Bezug zur Realität. Männer sind aufgrund der an sie gestellten Erwartungen und der geschlechtsspezifischen Karrierehindernisse möglicherweise besonders anfällig für solche Fehlentwicklungen.

Um Führungsskandale zu verhindern, ist es wichtig, die Ursachen zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört auch, die spezifischen Herausforderungen von Männern im Beruf zu berücksichtigen und Barrieren abzubauen. Nur wenn Führungskräfte integer handeln und ethische Grundsätze beachten, können Unternehmen langfristig erfolgreich sein.

Führungsskandale und ihre Erklärungsansätze

Die Ursachen von Führungsskandalen sind oftmals komplexer Natur und lassen sich nicht auf einen einzelnen Faktor reduzieren. Vielmehr spielen sowohl persönliche Dispositionen als auch situative Einflüsse eine entscheidende Rolle. Um die Stolpersteine in der Männerkarriere besser zu verstehen, lohnt sich ein genauerer Blick auf die gängigsten Erklärungsansätze.

Dispositioneller Erklärungsansatz: Die „Dunkle Triade“

Ein häufig diskutierter Erklärungsansatz für ethisch fragwürdiges Verhalten von Führungskräften ist die sogenannte „Dunkle Triade“. Diese umfasst drei zentrale Persönlichkeitseigenschaften: Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Führungskräfte mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeit neigen dazu, sich selbst zu überschätzen, nach Bewunderung zu streben und empathielos gegenüber anderen zu agieren. Machiavellistische Personen zeichnen sich durch eine manipulative, misstrauische und zynische Haltung aus. Psychopathische Züge äußern sich in Impulsivität, Risikobereitschaft und fehlender Reue. Treffen diese Eigenschaften zusammen, steigt die Wahrscheinlichkeit für unethisches Führungsverhalten und damit auch für Skandale.

Situativer Erklärungsansatz: Der Einfluss äußerer Faktoren

Neben den persönlichen Dispositionen dürfen jedoch die äußeren Einflüsse nicht vernachlässigt werden. Selbst integer wirkende Führungskräfte können in bestimmten Situationen von ihrem moralischen Pfad abkommen. Zu den Hürden für Männer auf dem Karriereweg zählen unter anderem ein ausgeprägter Erfolgsdruck, eine Unternehmenskultur, die unethisches Verhalten toleriert oder sogar fördert, sowie fehlende Kontrollmechanismen. Auch eine zunehmende Machtfülle kann dazu führen, dass Führungskräfte den Bezug zur Realität verlieren und sich für unangreifbar halten. In solchen Fällen ist der Weg zum Führungsskandal oft nicht mehr weit.

Um Fehltritte zu vermeiden und einem Scheitern auf dem Karriereweg vorzubeugen, ist es für Führungskräfte essentiell, sich sowohl mit den eigenen Persönlichkeitsdispositionen als auch mit den situativen Risikofaktoren auseinanderzusetzen. Nur wer um die potenziellen Stolpersteine weiß und aktiv gegensteuert, kann langfristig ethisch integer und erfolgreich führen.

Das „Bathsheba Syndrom“ – ein frühes Beispiel für Hybris

Eine vielzitierte literarische Referenz für das Hybris-Syndrom unter Führenden stammt von Ludwig und Longenecker und deren Verweis auf die biblische Geschichte von König David. Just in Moment seines höchsten Erfolges, als er sich absoluter Beliebtheit erfreute und sein Leben ihm praktisch alles bot, was er sich berechtigterweise wünschen konnte, entwickelte er ein unstillbares Bedürfnis nach etwas, das ihm moralisch nicht zustand – nach Bathsheba, der Frau seines Kriegers Uriah. Sie zu besitzen wurde nunmehr sein alleiniges Trachten, das er unter Anwendung aller seiner Macht und unter Preisgabe aller moralischen Werte verfolgte.

Dieses Phänomen, bekannt als das „Bathsheba Syndrom“, zeigt eindrucksvoll, wie selbst die erfolgreichsten Männer in ihrer Karriere durch Hybris und Machtmissbrauch zu Fall kommen können. Berufliche Hindernisse für Männer entstehen oft dann, wenn sie auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs die Bodenhaftung verlieren und sich über moralische Grenzen hinwegsetzen.

Studien belegen, dass gerade Männer in Führungspositionen anfällig für dieses Verhalten sind. Laut einer Umfrage zeigen Männer mehr hedonistische Verzerrung als Frauen, was ihnen das Lernen aus Fehlern erschwert. Zudem nimmt die Fähigkeit, aus Niederlagen zu lernen, mit dem Alter ab, da Misserfolge schwerer zu verkraften sind.

Um beruflichen Misserfolg zu vermeiden, ist es wichtig, dass Männer in ihrer Karriere stets demütig und selbstreflektiert bleiben. Sie müssen sich bewusst machen, dass Macht und Erfolg eine große Verantwortung mit sich bringen und nicht zur Befriedigung egoistischer Bedürfnisse missbraucht werden dürfen. Nur wer auch in Zeiten des Triumphs integer bleibt und moralische Werte hochhält, kann langfristig erfolgreich sein und berufliche Hindernisse meistern.

Celebrity-Status und CEO-Hybris

Die enorme mediale Aufmerksamkeit, die erfolgreichen Unternehmern und CEOs zuteilwird, resultiert häufig in einer hohen Bekanntheit oder gar Berühmtheit. Diese Berühmtheit befeuert den Mythos des Wirtschaftsführers als Helden und kann dazu führen, dass die Betroffenen diesen Mythos internalisieren und beginnen, zu glauben, was die Presse über sie schreibt. Dieses Phänomen trägt dazu bei, dass manche Männer auf dem Weg nach oben scheitern und mit männlichen Karrierehürden konfrontiert werden.

Im Zuge dieser Entwicklung kann sich bei CEOs eine sogenannte Hybris herausbilden – eine schleichende Veränderung der eigenen Persönlichkeit, die sich in drei Bereichen toxisch auswirken kann: im Selbstbezug, im Bezug zu anderen und im Bezug zur Welt. Diese CEO-Hybris stellt einen der wesentlichen Gründe für männlichen Karrierestillstand dar.

Auswirkungen auf Selbstbild, Beziehungen und Weltbild

Die Veränderungen im Selbstbild führen dazu, dass sich die betroffenen Führungskräfte für unfehlbar und allmächtig halten. Sie verlieren den Bezug zur Realität und überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. In ihren Beziehungen zu anderen Menschen entwickeln sie oft einen Mangel an Empathie und Respekt. Sie hören nicht mehr auf Ratschläge und isolieren sich zunehmend. Auch ihr Weltbild verändert sich: Sie sehen die Welt als etwas, das sie kontrollieren und nach ihrem Willen formen können.

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Charakteristika des „Hubristic Leadership“

Als Konsequenz dieser Persönlichkeitsveränderungen entsteht schließlich ein Führungsstil, der als „Hubristic Leadership“ bezeichnet wird. Dieser ist durch zwei Haupttendenzen gekennzeichnet: Zum einen wiederholen die betroffenen Führungskräfte stets nur jene Verhaltensweisen, die ihnen in der Vergangenheit Erfolge beschert haben. Zum anderen treffen sie Entscheidungen sehr schnell, höchst intuitiv und weitgehend beratungsresistent. Dieser Führungsstil kann für Unternehmen und Organisationen verheerende Folgen haben und trägt dazu bei, dass manche Männer trotz anfänglicher Erfolge letztlich an Karrierehürden scheitern.

Es ist daher wichtig, dass Unternehmen und Gesellschaft ein Bewusstsein für die Gefahren der CEO-Hybris entwickeln. Nur wenn die Warnsignale frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden, lassen sich die negativen Auswirkungen dieses Phänomens eindämmen und männliche Karrierestillstände vermeiden.

Organisationspathologien und die Gefahr der Hybris

Nicht nur individuelle Faktoren, sondern auch organisationale Strukturen und Kulturen können zu Führungsskandalen und dem Scheitern von Männern in Führungspositionen beitragen. Sogenannte Organisationspathologien, also dysfunktionale Muster in Organisationen, schaffen ein Umfeld, in dem Hybris und unethisches Verhalten gedeihen können.

Eine Studie von Dennis Tourish untersucht die Spezifika eines sogenannten „Hubristic Banking“, welches durch fünf Hybris-induzierte Verhaltensweisen charakterisiert ist:

  • Selbstüberschätzung
  • Zurückweisung von Ratschlägen oder Kritik
  • Gefühl der Unverwundbarkeit
  • Übermäßiges Streben nach öffentlicher Anerkennung
  • Verwendung von Einschüchterungsmethoden gegenüber Kritikern

Organisationen, die solche Verhaltensweisen tolerieren oder sogar fördern, schaffen ein toxisches Umfeld, in dem geschlechtsspezifische Karrierehindernisse und Herausforderungen von Männern im Beruf verstärkt werden. Führungskräfte, die sich in einem solchen Kontext bewegen, laufen Gefahr, ihre moralischen Maßstäbe zu verlieren und der Hybris zu verfallen.

Um Organisationspathologien entgegenzuwirken und eine gesunde Führungskultur zu etablieren, müssen Unternehmen aktiv an ihren Strukturen und Werten arbeiten. Dazu gehört die Förderung von Transparenz, offener Kommunikation und konstruktivem Feedback ebenso wie die konsequente Sanktionierung von Fehlverhalten. Nur so können Organisationen ein Umfeld schaffen, in dem Führungskräfte ihrer Verantwortung gerecht werden und die Herausforderungen von Männern im Beruf bewältigen können, ohne der Gefahr der Hybris zu erliegen.

Misserfolg Männer Karriere: Wenn Perfektionismus zum Verhängnis wird

Perfektionismus kann ein bedeutender Faktor für mangelnden Karriereerfolg von Männern sein. Das Streben nach Perfektion führt oft dazu, dass kleine Rückschläge als unverhältnismäßig große Niederlagen wahrgenommen werden. Dies kann eine Barriere für Männer im Arbeitsumfeld darstellen, da sie sich schnell entmutigen lassen und aufgeben, anstatt durchzuhalten und weiter an ihren Zielen zu arbeiten.

Studien zum Umgang mit Scheitern bei Perfektionisten

Forschende haben sich intensiv mit dem Thema Perfektionismus und dem Umgang mit Misserfolgen beschäftigt. Eine Studie von Smith et al. (2018) untersuchte, wie Perfektionisten auf Rückschläge reagieren. Die Ergebnisse zeigten, dass Perfektionisten dazu neigen, Misserfolge als persönliches Versagen zu interpretieren und sich schnell entmutigen zu lassen. Sie haben Schwierigkeiten, konstruktiv mit Niederlagen umzugehen und daraus zu lernen.

Eine weitere Studie von Hill und Curran (2016) ergab, dass Perfektionismus mit einem erhöhten Risiko für Burnout und Depressionen im Arbeitsumfeld verbunden ist. Perfektionisten setzen sich selbst unter enormen Druck und haben oft unrealistische Erwartungen an ihre Leistungen. Wenn sie diese nicht erfüllen können, führt dies zu Frustration und Selbstzweifeln.

Die Bedeutung des Durchhaltevermögens

Um erfolgreich zu sein und Barrieren im Arbeitsumfeld zu überwinden, ist Durchhaltevermögen von entscheidender Bedeutung. Laut Malcolm Gladwell (2009) ergibt sich Leistung nicht primär aus Talent, sondern vor allem aus jahrelanger Vorbereitung und harter Arbeit. Er spricht von etwa 10.000 Trainings- und Übungsstunden, die notwendig sind, um Spitzenleistungen zu erreichen.

Erfolgreiche Männer zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie auch in schwierigen Situationen nicht aufgeben, sondern weiter an ihren Zielen arbeiten. Sie betrachten Rückschläge als Lernmöglichkeiten und Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung. Durchhaltevermögen und Resilienz sind Schlüsselfaktoren, um langfristig erfolgreich zu sein und Barrieren im Arbeitsumfeld zu überwinden.

„Erfolg besteht aus 1% Talent und 99% Arbeit.“ – Thomas Edison

Es ist wichtig, dass Männer lernen, mit Misserfolgen konstruktiv umzugehen und sich nicht von Perfektionismus lähmen zu lassen. Stattdessen sollten sie sich auf ihre Stärken konzentrieren, realistische Ziele setzen und kontinuierlich an sich arbeiten. Durch Ausdauer, Fleiß und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, können sie erfolgreich ihre Karriere gestalten und Barrieren im Arbeitsumfeld überwinden.

Die Unfähigkeit, Niederlagen zu akzeptieren

Niederlagen und Rückschläge gehören zum Leben dazu, doch nicht jeder Mensch kann damit gleich gut umgehen. Gerade für ehrgeizige Männer, die ihre Karriere vorantreiben wollen, können Stolpersteine auf dem Weg nach oben zu einer echten Herausforderung werden. Die Unfähigkeit, Misserfolge zu akzeptieren und daraus zu lernen, kann sich als eine der größten Hürden für Männer auf dem Karriereweg erweisen.

In einer Keynote auf einer internationalen Konferenz mit über 500 Teilnehmern wurde das Thema persönliches Scheitern thematisiert. Dabei zeigte sich, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen mit Fehlschlägen gemacht haben. Es wurde angeregt, eine Kultur des Lernens, Evaluierens und sogar des Feierns von Misserfolgen in Organisationen zu etablieren.

Kategorien schlechter Verlierer: Falschspieler und Spielverderber

Schlechte Verlierer lassen sich oft in zwei Kategorien einteilen: Falschspieler und Spielverderber. Falschspieler greifen zu unlauteren Mitteln, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sie betrügen, um zu gewinnen, anstatt ihre Fähigkeiten zu verbessern. Spielverderber hingegen halten sich zwar an die Regeln, aber sobald sie merken, dass sie verlieren, versuchen sie, anderen den Spaß am Spiel zu verderben. Sie beschweren sich, kritisieren und machen negative Stimmung.

Die Folgen für das Umfeld

Das Verhalten schlechter Verlierer hat oft negative Auswirkungen auf ihr Umfeld. Sie säen Zwietracht und Zweifel und können im schlimmsten Fall das Vertrauen in die Fairness des Systems untergraben. In einer Karriere kann dies bedeuten, dass Kollegen demotiviert werden und die Zusammenarbeit leidet. Auch das Ansehen des Einzelnen kann dauerhaft Schaden nehmen, wenn er als schlechter Verlierer wahrgenommen wird.

In der Publikation „Evaluation Failures“ berichten 22 Experten, darunter Kylie Hutchinson, von Fehlern und daraus gelernten Lektionen. Statt von Misserfolgen zu sprechen, werden oft positive Begriffe wie „Lessons Learnt“ verwendet, um Lösungen und Verbesserungen in den Fokus zu rücken.

Um erfolgreich mit Niederlagen umzugehen und sie als Chance für persönliches Wachstum zu nutzen, ist es wichtig, eine positive Einstellung zu entwickeln. Dazu gehört, Fehler als Lernmöglichkeiten zu betrachten, sich realistische Ziele zu setzen und auch kleine Erfolge wertzuschätzen. Wer Rückschläge akzeptieren und konstruktiv damit umgehen kann, wird auf lange Sicht erfolgreicher sein – beruflich wie privat.

Faktoren, die den Umgang mit Niederlagen beeinflussen

Der Umgang mit Misserfolgen in der Karriere ist für viele Männer eine große Herausforderung. Wie gut oder schlecht jemand mit beruflichen Rückschlägen zurechtkommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer davon ist die persönliche Einstellung: Wer Niederlagen als Chance begreift, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln, hat bessere Aussichten, diese konstruktiv zu bewältigen und letztlich gestärkt daraus hervorzugehen.

Auch kulturelle Unterschiede spielen eine Rolle. In den USA beispielsweise werden Misserfolge eher als normaler Teil des unternehmerischen Weges akzeptiert. Viele erfolgreiche Gründer scheitern dort mit ein, zwei oder drei Startups, bevor sie den großen Durchbruch schaffen. In Deutschland hingegen gilt das Scheitern häufig als schwere Niederlage, weshalb viele aus Angst vor dem Versagen Risiken scheuen und sich männliche Karrierehürden in den Weg stellen.

Experten raten dazu, das Scheitern als Lernchance zu begreifen, an Fehlern zu wachsen und dadurch beruflich wie persönlich voranzukommen. So musste etwa Laurence Fink, Gründer von „Black Rock“ mit einem Vermögen von rund 2,25 Billionen US-Dollar, zu Beginn seiner Laufbahn herbe Rückschläge einstecken, bevor er seine äußerst erfolgreiche Firma aufbaute. Entscheidend ist, Misserfolge frühzeitig zu erkennen, die richtigen Lehren daraus zu ziehen und sie als Sprungbrett für die weitere Entwicklung zu nutzen.

Niederlagen und Misserfolge sind ein unvermeidbarer Bestandteil des Lernens. Selbst die erfolgreichsten Menschen scheitern häufig.

Die Art und Weise, wie wir mit Niederlagen umgehen, hat großen Einfluss auf unsere persönliche und berufliche Entwicklung. Daher werden Strategien für den Umgang mit beruflichen Misserfolgen als entscheidend erachtet. Es gilt, Gefühle wie Angst, Wut und Enttäuschung zuzulassen, die Situation objektiv zu analysieren und dann nach vorne zu blicken, anstatt in Selbstmitleid und Schuldgefühlen zu verharren. Auch die Unterstützung von außen kann in solchen Phasen hilfreich sein – wenngleich man nicht immer darauf zählen kann.

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Letztlich kommt es darauf an, sich auf neue Ziele zu fokussieren, anstatt der Vergangenheit nachzutrauern. Wer Niederlagen annimmt, daraus lernt und den Blick nach vorne richtet, hat gute Chancen, auch größere Misserfolge in der Karriere zu meistern und langfristig erfolgreich zu sein.

Die Rolle der Selbstkontrolle beim Verlieren

Ob im Beruf oder im Privatleben – Niederlagen gehören zum Leben dazu. Doch nicht jeder kann damit gleich gut umgehen. Gerade Männer tun sich oft schwer damit, ein Scheitern zu akzeptieren. Dies kann zu beruflichen Hindernissen führen und den Karrierestillstand begünstigen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Selbstkontrolle.

Studien zeigen, dass die Fähigkeit zur Selbstkontrolle eng mit dem Umgang mit Niederlagen verknüpft ist. Wer seine Emotionen regulieren kann, lässt sich von Rückschlägen nicht so leicht aus der Bahn werfen. Stattdessen gelingt es eher, die Situation sachlich zu analysieren und daraus zu lernen. Mangelnde Selbstkontrolle hingegen äußert sich oft in impulsiven Reaktionen wie Wutausbrüchen oder Schuldzuweisungen.

Die Wurzeln für den Umgang mit Misserfolgen werden bereits in der Kindheit gelegt. Schon früh machen wir die Erfahrung, dass nicht immer alles nach unseren Vorstellungen läuft. Kinder reagieren darauf zunächst oft mit heftigem Protest. Doch mit der Zeit lernen sie, ihre Gefühle zu kontrollieren und Rückschläge zu akzeptieren.

Strategien zur Emotionsregulation bei Kindern

Eltern und Erzieher können diesen Prozess unterstützen, indem sie:

  • die Gefühle des Kindes ernst nehmen und darüber sprechen
  • dem Kind helfen, seine Emotionen zu benennen und zu verstehen
  • gemeinsam nach konstruktiven Lösungen suchen
  • als gutes Vorbild fungieren und selbst Gelassenheit demonstrieren

Wer als Kind gelernt hat, mit Niederlagen umzugehen, tut sich damit auch im Erwachsenenleben leichter. Eine gut ausgeprägte Selbstkontrolle kann somit dazu beitragen, berufliche Hindernisse zu überwinden und einen Karrierestillstand zu vermeiden. Sie hilft, auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und fokussiert zu bleiben.

Spielen als Lernfeld für den Umgang mit Niederlagen

Spielerische Aktivitäten bieten einen wertvollen Rahmen, in dem Kinder lernen können, mit Niederlagen und Enttäuschungen umzugehen. Ob beim Gesellschaftsspiel, sportlichen Wettkämpfen oder digitalen Games – der spielerische Kontext ermöglicht es, Erfahrungen mit dem Verlieren zu sammeln und daraus zu lernen. Gerade für Jungen und Männer, die später im Berufsleben mit Herausforderungen konfrontiert werden, ist dies eine wichtige Kompetenz.

Eine Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) untersuchte die Potenziale und Risiken von Computerspielen aus medienpädagogischer Perspektive. Dabei zeigte sich, dass Spiele nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch zur Kompetenzentwicklung beitragen können. Durch das Meistern von Herausforderungen und das Akzeptieren von Rückschlägen lernen Spieler, mit Frustrationen umzugehen und Durchhaltevermögen zu entwickeln – Fähigkeiten, die auch im späteren Berufsleben von Bedeutung sind.

Eltern und Pädagogen sollten Kinder ermutigen, sich spielerisch mit Niederlagen auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht darum, ständig zu gewinnen, sondern vielmehr um den Lernprozess im Umgang mit Enttäuschungen. Indem Kinder in einem geschützten Rahmen Erfahrungen mit dem Verlieren machen, entwickeln sie Resilienz und lernen, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben. Dies kann dazu beitragen, Faktoren für mangelnden Karriereerfolg wie Perfektionismus oder die Unfähigkeit, Rückschläge zu akzeptieren, zu vermeiden.

Spielen in all seinen Facetten – ob analog oder digital – bietet somit ein wertvolles Lernfeld für den Umgang mit Niederlagen. Durch die spielerische Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Rückschlägen können Kinder wichtige Kompetenzen entwickeln, die ihnen auch im späteren Berufsleben zugutekommen und dazu beitragen, Herausforderungen von Männern im Beruf erfolgreich zu meistern.

Der Einfluss gesellschaftlicher Normen auf Wettbewerbsorientierung

Gesellschaftliche Normen und kulturelle Prägungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Wettbewerbsorientierung von Menschen. Während einige Kulturen den Wettbewerb stark betonen und fördern, legen andere mehr Wert auf Kooperation und Harmonie. Diese Unterschiede spiegeln sich nicht nur in den zwischenmenschlichen Beziehungen wider, sondern haben auch Auswirkungen auf die Karrierechancen und -hindernisse von Männern und Frauen im Arbeitsumfeld.

Studien zeigen, dass Männer häufig mit höheren Erwartungen an ihre Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert sind als Frauen. Von ihnen wird erwartet, dass sie selbstbewusst auftreten, risikobereit sind und sich in Konkurrenzsituationen durchsetzen können. Diese gesellschaftlichen Normen können jedoch auch zu einem erhöhten Druck führen und Barrieren für Männer im Arbeitsumfeld darstellen, insbesondere wenn sie den Erwartungen nicht gerecht werden können oder wollen.

Frauen hingegen sehen sich oft mit geschlechtsspezifischen Karrierehindernissen konfrontiert. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten viel getan hat, sind traditionelle Rollenbilder und Stereotype noch immer präsent. Frauen müssen häufig mehr leisten, um die gleiche Anerkennung zu erhalten wie ihre männlichen Kollegen. Zudem führen gesellschaftliche Erwartungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft dazu, dass Frauen in ihrer Karriereentwicklung benachteiligt sind.

Kulturelle Unterschiede in der Kompetitivität

Die Ausprägung der Wettbewerbsorientierung variiert von Kultur zu Kultur. Während in einigen Gesellschaften der Wettbewerb als positiv und förderlich für die persönliche Entwicklung angesehen wird, betonen andere Kulturen eher die Bedeutung von Kooperation und Harmonie. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den Spielen wider, die in den jeweiligen Kulturen populär sind.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass in Gruppen mit häufigeren internen Konflikten vermehrt kompetitive Spiele gespielt werden. Diese Spiele dienen möglicherweise dazu, den Kindern die geltenden gesellschaftlichen Normen zu vermitteln und sie auf den Wettbewerb im späteren Leben vorzubereiten. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Spiele selbst einen Einfluss auf die Entwicklung dieser Normen haben.

Laut einer Studie gaben nur 2,2% der von Risikokapitalgebern bereitgestellten Mittel an von Frauen geführte Start-ups. Diese Diskrepanz beim Zugang zu Kapital stellt eine bedeutende Herausforderung für Unternehmerinnen dar und verdeutlicht die Bedeutung von geschlechtsblinden Investitionsstrategien, um Voreingenommenheit zu eliminieren.

Um Chancengleichheit im Arbeitsumfeld zu fördern, ist es wichtig, sich der gesellschaftlichen Normen und kulturellen Einflüsse bewusst zu sein, die die Wettbewerbsorientierung prägen. Nur so können geschlechtsspezifische Karrierehindernisse abgebaut und faire Bedingungen für alle geschaffen werden, unabhängig von Geschlecht oder kulturellem Hintergrund.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stolpersteine in der Männerkarriere vielfältig sein können. Von Persönlichkeitsmerkmalen wie der „Dunklen Triade“ und Perfektionismus über situative Faktoren bis hin zu Hybris und Celebrity-Status gibt es zahlreiche Hürden für Männer auf dem Karriereweg. Insbesondere der Umgang mit Niederlagen und Misserfolgen spielt eine entscheidende Rolle für den beruflichen Werdegang.

Deutschland schneidet im internationalen Vergleich der Fehlertoleranz eher schlecht ab, was sich jedoch positiv auf Faktoren wie medizinische Versorgung und Bruttosozialprodukt auswirkt. Dennoch ist eine Fehlermanagementkultur in Unternehmen wichtig für Profitabilität und Innovation. Hierbei sind Demut, Selbstreflexion und die Bereitschaft, Feedback anzunehmen, entscheidende Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte.

Um mit Misserfolgen im Beruf besser umgehen zu können, sind Selbstfürsorge, Perspektivenwechsel und das Erkennen von Lernchancen hilfreich. Eine hohe Misserfolgstoleranz ermöglicht es, auch nach Rückschlägen motiviert weiterzumachen. Wie das Beispiel von Jürgen Höller zeigt, ist es möglich, selbst aus einer Insolvenz gestärkt hervorzugehen und neu durchzustarten. Entscheidend ist, aus Fehlern zu lernen und sich von Niederlagen nicht entmutigen zu lassen.

Letztendlich sollte unsere Gesellschaft vermitteln, dass Scheitern keine Schande ist, sondern eine wertvolle Erfahrung auf dem Weg zum Erfolg sein kann. Indem wir Kindern und Erwachsenen einen positiven Umgang mit Misserfolgen vorleben, können wir dazu beitragen, dass Niederlagen nicht als Makel, sondern als Chance begriffen werden. So lassen sich Stolpersteine in der Männerkarriere leichter überwinden und langfristig in Erfolge verwandeln.

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