Fett ist nicht gleich Fett und kann durchaus positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Das subkutane Fettgewebe, das sich direkt unter der Haut befindet, wird häufig als ästhetisch unattraktiv wahrgenommen und erhält oft abfällige Bezeichnungen wie „Hüftgold“ oder „Schwabbelbauch“. Dabei sind diese Fettansammlungen bei Personen mit Normalgewicht nicht gesundheitsschädlich; sie bieten vielmehr Schutz vor Temperaturschwankungen und Verletzungen. Das „HausArzt-PatientenMagazin“ berichtet in seiner neuesten Ausgabe über die verschiedenen Arten von Fettgewebe im Körper, die unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Frauen haben einen höheren Anteil an Fettgewebe als Männer
Das subkutane Fettgewebe besteht aus gelblich-weißen Fettzellen, die überschüssiges Fett speichern. Mit etwa 80 Prozent macht dieses Gewebe den größten Teil des Körperfetts aus, wobei Frauen im Allgemeinen mehr davon besitzen als Männer. Abhängig vom Lebensalter liegt der normale Körperfettanteil für Frauen zwischen 21 und 35 Prozent, während er bei Männern zwischen 8 und 24 Prozent liegt. Ein deutlich über dem Normalwert liegender Körperfettanteil kann gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Diabetes oder Gelenkerkrankungen zur Folge haben.
Braune Fettzellen fungieren als Heizkraftwerke
Weiße Fettzellen dienen im gesunden Rahmen als Energiespeicher und Stoßdämpfer, während braune Fettzellen als kleine Heizkraftwerke gelten, die mehr Nährstoffe verbrennen als andere Zelltypen und die gewonnene Energie in Wärme umwandeln. Studien zeigen, dass braune Fettzellen durch Kältereize gezielt gefördert werden können: Personen, die täglich mehrere Stunden in einem Temperaturbereich von 16 bis 19 Grad verbringen, bauen aktiv braunes Fettgewebe auf. Auch kurze, intensive Kältereize, wie beim Eisbaden, sind hierbei effektiv.
Gesundheitsrisiko Bauchfett
Viszerales Fett lagert sich im Bauchraum um Organe wie Leber, Magen, Darm und Nieren und kann teilweise auch in diesen Organen selbst vorkommen. In einem gewissen Maß erfüllt es eine schützende und stützende Funktion für die Organe und dient als Energiereserve. Bei einer Überschreitung dieses Maßes können jedoch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder chronische Entzündungen die Folge sein. Da sich dieses Fettgewebe hinter den Bauchmuskeln befindet, ist es von außen oft nicht sichtbar und kann auch bei schlanken Personen vermehrt auftreten. Der Bauchumfang ist ein wichtiger Indikator dafür und sollte bei Frauen unter 88 Zentimetern und bei Männern unter 102 Zentimetern liegen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag/ Veröffentlicht am 11.10.2024